Nachhaltigkeit vs. Kunst?
Paul Krehl ist der neue Klimabeauftragte am Tiefen See. Im Rahmen des Projekts
„Zero“ ermittelt er den Energieverbrauch des Hans Otto Theaters. Erstes Etappenziel: eine Klimabilanz des Hauses.
Diesen Mann kann so schnell nichts aus der Bahn werfen. Mit großer Gelassenheit unterstützt Paul Krehl seit einem Jahr die Haustechnik des Hans Otto Theaters. 1989 in Erfurt geboren, studierte er zunächst Physik an der TU Dresden. Zufällig landete er beim Studierendentheater und engagierte sich vier Jahre lang in der dortigen Technikgruppe. Da seine Leidenschaft bald mehr dem Theater als dem Physikstudium galt, wechselte er zur Theatertechnik der Berliner Hochschule für Technik in Berlin. Nach dem Studium führte ihn sein Weg an die Bühnen der Stadt Köln, wo er knapp drei Jahre als Konstrukteur arbeitete. Dort entwarf er detaillierte Pläne für den Bau von Bühnenbildern. Wichtig dabei: Sie sollten auf der Bühne funktionieren, eingelagert werden können und ins Budget passen.
Seit April 2022 ist er nun stellvertretender Leiter der Haustechnik am Hans Otto Theater. Ein Job, der viel Aufmerksamkeit und Anwesenheit erfordert. Die Betriebstechniker arbeiten meist im Hintergrund und sorgen dafür, dass alles funktioniert. Besonders aktiv werden sie während der Theaterferien. Letzten Sommer verantwortete Krehl beispielsweise den Umbau der Theaterkasse. Nun übernimmt er mehr und mehr Instandhaltungsaufgaben wie die Reinigung und Wartung der Bühnentechnik, Neuanschaffungen und größere Reparaturen. „Im Großen und Ganzen ist mein Job, dass alles funktioniert und die Vorstellungen sicher durchgeführt werden können“, erklärt der 33-Jährige. Er hat Spaß an einer guten und effizienten Planung, die dazu führt, dass „am Ende alles wie am Schnürchen läuft“. Dabei ist er immer auf der Suche nach nachhaltigen Problemlösungen.
Dieses Interesse dürfte ihm bei seiner neuen Aufgabe zugutekommen: Er ist nun auch Klimabeauftragter des Hans Otto Theaters. Als Teil des bundesweiten Förderprogramms „Zero“ wird das Haus 2024 erstmals einen komplett klimaneutralen Theaterabend produzieren. Laut Krehl gehe es erst einmal darum, Daten – genauer: CO2-Emissionen bzw. den Energieverbrauch des Hauses – zu erfassen. Danach können dann entsprechende Maßnahmen ergriffen werden.
Im Zuge des Projekts wird auch eine Klimabilanz für die nächsten zwei Jahre erstellt. Dabei spielen Fragen eine Rolle wie zum Beispiel: Wie kommen die Personen zur Arbeit? Wie werden die Bühnenbilder gebaut? Was passiert mit ihnen, wenn ein Stück abgespielt ist? Wie viele Stücke werden in der Woche aufgebaut? Eine der größten Herausforderungen sieht Paul Krehl in der Vereinbarkeit von Kunst und Nachhaltigkeit. „Wo stelle ich die Nachhaltigkeit über die künstlerische Freiheit? Und was bedeutet das für die Kunst?“, fragt Krehl.
Im neuen Jahr freut sich der Klimabeauftragte erst einmal auf „Zero“ und die damit verbundenen Weiterbildungen. Und er blickt erwartungsvoll in die Zukunft: „Das Projekt wird sichtbar machen, wo wir als Haus Energie verbrauchen und Emissionen erzeugen. Ich bin gespannt, welche Maßnahmen funktionieren und was wir daraus lernen.“
Leni Roller
[erschienen in ZUGABE-MAGAZIN 01-2023]
Seit April 2022 ist er nun stellvertretender Leiter der Haustechnik am Hans Otto Theater. Ein Job, der viel Aufmerksamkeit und Anwesenheit erfordert. Die Betriebstechniker arbeiten meist im Hintergrund und sorgen dafür, dass alles funktioniert. Besonders aktiv werden sie während der Theaterferien. Letzten Sommer verantwortete Krehl beispielsweise den Umbau der Theaterkasse. Nun übernimmt er mehr und mehr Instandhaltungsaufgaben wie die Reinigung und Wartung der Bühnentechnik, Neuanschaffungen und größere Reparaturen. „Im Großen und Ganzen ist mein Job, dass alles funktioniert und die Vorstellungen sicher durchgeführt werden können“, erklärt der 33-Jährige. Er hat Spaß an einer guten und effizienten Planung, die dazu führt, dass „am Ende alles wie am Schnürchen läuft“. Dabei ist er immer auf der Suche nach nachhaltigen Problemlösungen.
Dieses Interesse dürfte ihm bei seiner neuen Aufgabe zugutekommen: Er ist nun auch Klimabeauftragter des Hans Otto Theaters. Als Teil des bundesweiten Förderprogramms „Zero“ wird das Haus 2024 erstmals einen komplett klimaneutralen Theaterabend produzieren. Laut Krehl gehe es erst einmal darum, Daten – genauer: CO2-Emissionen bzw. den Energieverbrauch des Hauses – zu erfassen. Danach können dann entsprechende Maßnahmen ergriffen werden.
Im Zuge des Projekts wird auch eine Klimabilanz für die nächsten zwei Jahre erstellt. Dabei spielen Fragen eine Rolle wie zum Beispiel: Wie kommen die Personen zur Arbeit? Wie werden die Bühnenbilder gebaut? Was passiert mit ihnen, wenn ein Stück abgespielt ist? Wie viele Stücke werden in der Woche aufgebaut? Eine der größten Herausforderungen sieht Paul Krehl in der Vereinbarkeit von Kunst und Nachhaltigkeit. „Wo stelle ich die Nachhaltigkeit über die künstlerische Freiheit? Und was bedeutet das für die Kunst?“, fragt Krehl.
Im neuen Jahr freut sich der Klimabeauftragte erst einmal auf „Zero“ und die damit verbundenen Weiterbildungen. Und er blickt erwartungsvoll in die Zukunft: „Das Projekt wird sichtbar machen, wo wir als Haus Energie verbrauchen und Emissionen erzeugen. Ich bin gespannt, welche Maßnahmen funktionieren und was wir daraus lernen.“
Leni Roller
[erschienen in ZUGABE-MAGAZIN 01-2023]