„Die Begeisterung teilen“

Katja Dietrich-Kröck über ihre Pläne als neue Vorsitzende des Förderkreises
Katja Dietrich-Kröck: Einen Raum für Theaterenthusiasten schaffen
Sie gelten als gut vernetzte, engagierte Potsdamerin und sind der Kulturszene der Stadt auf vielfältige Weise verbunden. Nun wurden Sie zur neuen Vorsitzenden des Förderkreises des Hans Otto Theaters gewählt. Was reizt Sie an dieser Aufgabe?
Katja Dietrich-Kröck: Ich bin ein großer Theater-Fan und war bereits als Teenager Stammgast im Hans Otto Theater. Diese Begeisterung möchte ich gern teilen. Es reizt mich daher sehr, einen gemeinsamen Raum für Theaterenthusiasten zu schaffen, den Dialog untereinander anzuregen und gemeinschaftliche Aktivitäten zu organisieren. Ich finde es wichtig, das Hans Otto Theater als wertvollen Teil der Potsdamer Stadtgesellschaft zu stärken und sich für dieses lebendige, anspruchsvolle Haus mit seinem wunderbaren Ensemble ideell und finanziell zu engagieren. Dazu bedarf es eines agilen und starken Förderkreises. Ich möchte dazu beitragen, dass dieser wieder aktiver und sichtbarer wird.

Nach dem Rückzug der langjährigen Vorsitzenden Lea Rosh vor zwei Jahren durchlebte der Förderkreis eine schwierige Phase der Neuorientierung. Nun hat er sich neu aufgestellt, und es herrscht eine vorsichtige Aufbruchsstimmung. Wohin soll die Reise unter Ihrer Führung gehen?
Wichtigstes Ziel des Vereins bleibt die Unterstützung des Theaters in und für Potsdam. Wir wollen es noch stärker in die Bürgerschaft einbringen und mit ihr verbinden. Das kann gelingen, wenn wir uns breiter aufstellen, präsenter werden und uns mit anderen Kulturanbietern stärker vernetzen. Der neugewählte Vorstand – ein tolles Team aus acht Potsdamer*innen, die vielfältige Erfahrungen aus Kultur, Wissenschaft, Bildung, Marketing und Justiz sowie entsprechende Netzwerke mitbringen – will unseren Verein durch frische Impulse beleben.

Aktuell hat der Förderkreis ca. 100 Mitglieder. Sie wünschen sich sicher noch mehr. Warum sollte man als theaterinteressierter Mensch bei Ihnen eintreten?
Ja, da ist tatsächlich noch einiges zu tun. Die eben erwähnten Maßnahmen zielen daher insbesondere darauf ab, neue theaterbegeisterte Mitglieder zu gewinnen. Unser Verein setzt sich ja nicht nur für das Theater ein, sondern erhält durch die enge Zusammenarbeit mit dem Haus auch die Möglichkeit, ganz nah dran zu sein. Unseren Mitgliedern werden so interessante Erlebnisse und außergewöhnliche Einblicke in die Welt des Theaters geboten. Das geschieht über unterschiedliche Formate, die vom Stammtisch nach der Vorstellung bis zu exklusiven Sonderveranstaltungen reichen. Corona bremst uns dabei leider gerade ein wenig aus.

Welche konkreten Vorhaben wollen Sie in nächster Zeit angehen?
Wir werden weiterhin die Bürgerbühne, Jugendprojekte des Theaters und die Sprecherziehung des Ensembles unterstützen und wollen den Dialog zwischen Theatermacher*innen und Publikum intensivieren. Darüber hinaus planen wir weitere Veranstaltungsformate zur gesellschaftlichen Rolle des Theaters. Und schließlich wollen wir 2021 eine Tradition wieder aufnehmen – die Verleihung des Theaterpreises durch den Förderkreis.

Welche Inszenierung hat Ihnen persönlich seit Beginn der Intendanz von Bettina Jahnke am besten gefallen – und warum?
Besonders hat mich „paradies spielen“ beeindruckt. Ein kluger Text, eine unheimlich dichte, präzise Inszenierung, ein grandioses Bühnenbild und ein wahnsinnig starkes Ensemble.

Interview: Björn Achenbach


Kontakt für Interessierte: foerderkreis@hansottotheater.de

Katja Dietrich-Kröck ist seit über 30 Jahren in der Potsdamer Kulturund
Kreativszene unterwegs. Sie hat am Aufbau des Waschhauses
und des Kulturstandortes Schiffbauergasse mitgewirkt und war dort
zuletzt als künstlerische Leiterin des Kunstraum Potsdam tätig. Seit
2014 ist sie Referentin im Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Energie
des Landes Brandenburg, wo sie sich schwerpunktmäßig mit der
Digitalisierung sowie der Kultur- und Kreativwirtschaft beschäftigt.