"Die Idee hat etwas Spielerisches"

Marion Brasch über die neue Gesprächsreihe "Die Dinge des Lebens," die am 29. Oktober in der Reithalle startet.
Marion Brasch
In der neuen Reihe „Die Dinge des Lebens“ lädt die Radiomoderatorin und Autorin Marion Brasch ihre Gäste ein, überraschende und persönliche Einblicke in ihr Leben zu eröffnen.

Was war Ihr erster Gedanke, als das Hans Otto Theater Ihnen vorschlug, eine eigene Gesprächsreihe am Haus zu gestalten?
Marion Brasch: Ich war erst überrascht, weil ich mit so einem schönen Angebot nie gerechnet hätte. Und dann habe ich mich einfach nur gefreut.

„Die Dinge des Lebens“ – das kann vieles bedeuten. Was erwartet das Potsdamer Publikum?
Ich bitte meinen Gast, eine Lieblingsplatte, einen Lieblingsfilm und ein Lieblingsbuch mitzubringen. Das sind die „Dinge des Lebens“, über die wir dann ins Gespräch kommen.

Es geht nicht vordergründig um Politik und die ganz großen gesellschaftlichen Fragen, wie zuletzt bei „Scobel fragt“, sondern um zunächst eher Harmloses, auch Persönliches, „Dinge des Lebens“ eben. Worin liegt für Sie der Reiz bei diesem Ansatz?
Der Reiz besteht für mich darin, dass die Idee etwas Spielerisches hat und dass man im Gespräch über vermeintlich Unverfängliches möglicherweise Anderes und auch Überraschenderes über Prägungen und Denkweisen eines Menschen erfährt, als durch die Chronologie einer Biografie. Dass wir also über die „kleinen“ Dinge des Lebens vielleicht auch zu den größeren kommen.

Ihre Gäste werden bekannte Gesichter aus Kunst, Kultur und Gesellschaft sein. Wen haben Sie zum Auftakt am 29. Oktober eingeladen?
Den Regisseur Dani Levy. Er hat in seinen Filmen einen oft sehr spielerischen Umgang mit großen, existenziellen Themen. Deshalb dachte ich, dass er mit dieser Idee etwas anfangen kann. Und ich habe mich nicht geirrt, er hat sofort zugesagt, das ist toll!

Wenn Sie sich selbst einladen könnten – welche Platte, welchen Film, welches Buch würden Sie mitbringen?
Joni Mitchell „Hejira“, „Donnie Darko“ von Richard Kelly und „Robinson Crusoe“ von Daniel Defoe.

Und welche „Dinge des Lebens“ sind Ihnen selbst gerade wichtig?
Vielleicht ist es einfach nur der Fakt, dass im Augenblick ziemlich viele „Dinge des Lebens“ so unberechenbar sind.

Interview: Björn Achenbach


veröffentlicht in ZUGABE MAGAZIN 03-2020