paradies spielen (abendland. ein abgesang)
von Thomas Köck
Mit fesselnder poetischer Wucht und starken Metaphern arbeitet sich dieses Stück tief hinein in die offenen Wunden unserer Zeit. Dabei stellt es verblüffende Zusammenhänge zwischen verschiedenen Episoden her, die sich unabhängig voneinander ereignen: Ein Mann liegt mit schweren Verbrennungen auf einer Intensivstation im Koma. Sein überhitzter Körper, an dem giftige Polyesterreste kleben, ist dem tödlichen Kollaps nahe. Angesichts dieser Tatsache sehen sich seine Angehörigen mit der eigenen Ohnmacht konfrontiert. – Eine Gruppe Reisender fährt im ICE durch die mitteleuropäische Landschaft. Man philosophiert in absurd-komischen Beziehungskonstellationen darüber, ob Ruhe oder Bewegung, ob dauernde Veränderung für Mensch und Landschaft günstig seien. Dann bemerken die Passagiere, dass der ICE sämtliche Bahnhöfe überfährt und mit zunehmender Geschwindigkeit einem unbekannten Ziel entgegen rast. Was sollen sie nun tun? – Zwei chinesische Arbeiter entscheiden sich, ihre Heimat zu verlassen. Illegal reisen sie um den halben Globus, um in der italienischen Textilstadt Prato ein neues Leben zu beginnen. Hier sind sie in einer Fabrik zwischen Polyesterstoffen untergebracht und produzieren Mode „Made in Italy“ unter den gleichen Bedingungen wie zu Hause. Gibt es für sie lebbare Alternativen?
„paradies spielen“, ausgezeichnet mit dem Mülheimer Dramatikerpreis 2018, ist nach „paradies fluten“ und „paradies hungern“ der dritte Teil einer Klimatrilogie von Thomas Köck. Sein kraftvoller Text überspringt die Grenzen zwischen Dramatik, Lyrik und Prosa. Er öffnet einen faszinierenden Assoziationsraum und nimmt eine vehemente, kritische Haltung zu den globalen Migrationsströmen, den Brandherden der Welt und zur grenzenlosen Ausbeutung von Mensch und Natur ein.
In dieser Inszenierung kommt Stroboskoplicht zum Einsatz.
Nominiert zum Nachspielpreis des Heidelberger Stückemarkts 2019
„paradies spielen“, ausgezeichnet mit dem Mülheimer Dramatikerpreis 2018, ist nach „paradies fluten“ und „paradies hungern“ der dritte Teil einer Klimatrilogie von Thomas Köck. Sein kraftvoller Text überspringt die Grenzen zwischen Dramatik, Lyrik und Prosa. Er öffnet einen faszinierenden Assoziationsraum und nimmt eine vehemente, kritische Haltung zu den globalen Migrationsströmen, den Brandherden der Welt und zur grenzenlosen Ausbeutung von Mensch und Natur ein.
In dieser Inszenierung kommt Stroboskoplicht zum Einsatz.
Nominiert zum Nachspielpreis des Heidelberger Stückemarkts 2019
Regie Moritz Peters
Bühne & Kostüme Nehle Balkhausen
Sound Marc Eisenschink
Dramaturgie Bettina Jantzen
1 Stunde, 30 Minuten / Premiere SA 22-SEP-2018
Besetzung
Ein singender Kondukteur
Marianne / Sie
Doris
Fred / Der Schneider
Sonja
Martin