MEIN KAMPF

Deutsch von Ursula Grützmacher-Tabori

In einem Wiener Obdachlosenasyl fällt dem jüdischen Buchverkäufer Schlomo Herzl ein ungezogener junger Mann in die Arme, der aus Braunau am Inn angereist ist und Hitler heißt. Herzl kümmert sich nachsichtig und hingebungsvoll um den Neuankömmling. Er leiht ihm seinen einzigen Wintermantel, verpasst ihm einen markanten Bartschnitt und spart nicht mit lebenspraktischen Ratschlägen. Während Herzl ein Buch schreiben möchte und damit das Böse aus seinem Herzen vertreiben will – das Buch soll den Titel „Mein Kampf“ tragen –, fasst Hitler nach einer gescheiterten Bewerbung an der Kunstakademie eine politische Karriere ins Auge. Er verhält sich immer brutaler, und ein aggressiver Antisemitismus wird offenbar. In Hitler reift ein Demagoge heran, der weitere Menschen instrumentalisieren kann, der sich mit Frau Tod höchstpersönlich verbündet und der Schlomo Herzls Liebe mit einem Pogrom beantworten wird.

Dass der Inhalt jedes Witzes eine Katastrophe und das Lachen ebenso existentiell-befreiend wie das Weinen sei, davon war der Regisseur und Autor George Tabori (1914-2007) überzeugt. In seiner grandiosen Farce greift er historische Fakten auf und kontert sie auf subversiv-komische Weise. So verbindet er in seinem 1987 in Wien uraufgeführten Stück vor der Folie der Shoa tiefsten Schmerz mit philosophischer Weisheit und unerschütterlichem jüdischen Humor.
REGIE Bettina Jahnke BÜHNE UND KOSTÜME Dorit Lievenbrück MUSIK Achim Gieseler DRAMATURGIE Bettina Jantzen THEATERPÄDAGOGIK Michael Böhnisch
2 STUNDEN 45 MINUTEN, EINE PAUSE / PREMIERE 22-NOV-2024 / GROSSES HAUS

MIT

TERMINE

https://www.hansottotheater.de/ Hans Otto Theater Schiffbauergasse 11, 14467 Potsdam

17:00 - 19:45 Großes Haus
Karten
https://www.hansottotheater.de/ Hans Otto Theater Schiffbauergasse 11, 14467 Potsdam

19:30 - 22:15 Großes Haus
Ausverkauft
https://www.hansottotheater.de/ Hans Otto Theater Schiffbauergasse 11, 14467 Potsdam

19:30 - 22:15 Großes Haus
MEIN KAMPF
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Joachim Berger, Foto: Thomas M. Jauk
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Joachim Berger und Jörg Dathe (v.l.), Foto: Thomas M. Jauk
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Kristin Muthwill, Foto: Thomas M. Jauk
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Kristin Muthwill und Joachim Berger (v.l.)
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Jörg Dathe, Foto: Thomas M. Jauk
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Jörg Dathe, Joachim Berger, Kristin Muthwill (v.l.)
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Joachim Berger und Kristin Muthwill (v.l.)
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Kristin Muthwill und Joachim Berger (v.l.), Foto: Thomas M. Jauk
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Joachim Berger, Kristin Muthwill (v.l.), Foto: Thomas M. Jauk
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Franziska Melzer und Joachim Berger (v.l.), Foto: Thomas M. Jauk
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Franziska Melzer, Joachim Berger, Kristin Muthwill (v.l.)
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Joachim Berger, Kristin Muthwill (v.l.), Foto: Thomas M. Jauk
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Joachim Berger (o.), Kristin Muthwill, Foto: Thomas M. Jauk
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Henning Strübbe, Joachim Berger, Kristin Muthwill (v.l.), Foto: Thomas M. Jauk
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Joachim Berger und Henning Strübbe (v.l.), Foto: Thomas M. Jauk
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Joachim Berger, Kristin Muthwill, Franziska Melzer (v. l.), Foto: Thomas M. Jauk
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Kristin Muthwill, Aaron Finn Schultz, Joachim Berger, Franziska Melzer (v.l.), Foto: Thomas M. Jauk
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Aaron Finn Schultz, Joachim Berger, Kristin Muthwill, Franziska Melzer (v.l.), Foto: Thomas M. Jauk
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Joachim Berger, Kristin Muthwill (v.l.), Foto: Thomas M. Jauk
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Aaron Finn Schultz, Franziska Melzer, Foto: Thomas M. Jauk
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Joachim Berger und Jörg Dathe (v.l.), Foto: Thomas M. Jauk

PRESSESTIMMEN

"Was der fein gearbeitete Eingangsdialog zwischen dem Juden Herzl (Joachim Berger) und dem Juden Lobkowitz (Jörg Dathe) deutlich macht: An diesem Abend steht der Respekt vor dem Text und vor der Schauspielkunst hoch im Kurs. Wie es Kristin Muthwill schafft, hochgradig nervös und hysterisch, dennoch konzentriert und selbstverliebt das künftige Monster Adolf Hitler mitzuspielen, ist sehenswert."
Märkische Allgemeine Zeitung, Karim Saab

"Großartig und eine eindrucksvolle Gedächtnisleistung, wie Kristin Muthwill Hitlers sprachliches Unvermögen in unwegsamen Bandwurmsätzen auf die Schippe nimmt. Ein sehenswerter, klug verstörender Abend. Und ein Stück, das gerade jetzt öfter auf deutsche Bühnen gehört."
Berliner Morgenpost, Felix Müller

"Die regieführende Intendantin Bettina Jahnke lässt Hitler von Kristin Muthwill spielen. Das darf man getrost als Coup bezeichnen. Ihr Hitler bebt vor Zorn und Bedeutungshunger, vor Geilheit, Grausamkeit und Trotz. Auch wenn sie die Hitlerpersiflage makellos beherrscht, bleibt da immer der so nötige Restabstand zur Klamotte. Muthwill schafft es einerseits, diesem Kerl, in dem schon der Massenmörder steckt, so etwas wie eine wirkliche Not zu verleihen – die, andererseits, Mitleid unmöglich macht."
Potsdamer Neueste Nachrichten, Lena Schneider

"Taboris grelle Farce wird hier zu einem Lehrstück darüber, wie schnell das funktionieren kann, wenn niemand einem Brandstifter Einhalt gebietet. Um uns den Abgrund zu zeigen, vor dem wir aktuell stehen, schraubt Bettina Jahnke den Humor runter; sie unterlegt die Groteske mit Beklemmung und Ernsthaftigkeit. Das Lachen hat hier immer etwas ganz, ganz Verzweifeltes, das tut auch weh!"
radio3, Frank Dietschreit