WOYZECK

in einer Fassung von Annette Pullen und Christopher Hanf

Es ist eine herzlose, unheimliche Welt, in der Woyzeck um sein Überleben kämpfen muss. Immer unter Zeitdruck, hetzt er von Job zu Job, damit seine kleine Familie finanziell irgendwie über die Runden kommt. Während die anderen in einem bunt glitzernden Vergnügungstempel Spaß haben, feiern, singen und tanzen, ist Woyzeck seinen Arbeitgebern ausgeliefert. Niemand vertritt seine Rechte, niemand stärkt ihm den Rücken. Er fühlt sich alleingelassen und hat keine Wahl. So muss er sich sogar als Proband für medizinische Versuche zur Verfügung stellen. Auf diese Weise ruiniert er seine Gesundheit. Was ihm einzig Halt gibt und sein großes Glück bedeutet, ist die Beziehung zu seiner geliebten Marie. Als sich Marie aber in eine Affäre mit einem gut aussehenden Siegertypen stürzt, verliert Woyzeck ganz den Boden unter den Füßen: Überfordert, ausgelaugt, gedemütigt, isoliert, psychisch schwer angeschlagen und von Eifersucht getrieben, richtet er seine verzweifelte, ohnmächtige Wut ausgerechnet gegen Marie, die Liebe seines Lebens.

Georg Büchner unternimmt in seinem aufrüttelnden wie anrührenden Stück, das zu den Werken der Weltliteratur gehört, eine alptraumhafte Geisterbahnfahrt durch das Leben eines Menschen, der ganz unten steht, der als winziges Rädchen im Getriebe funktionieren muss, damit andere an ihm verdienen können. Dabei geht Büchner den Abgründen der menschlichen Natur nach und stellt die Frage, was den Kern des Menschen ausmacht: seine körperlich-physische oder geistig-seelische Dimension? Die Inszenierung interessiert sich insbesondere dafür, Woyzeck im Lichte unserer Gegenwart zu begegnen.

Für diese Inszenierung gibt es Hinweise zu sensiblen Inhalten (Content Notes), die Sie HIER nachlesen können.

REGIE Annette Pullen BÜHNE & KOSTÜME Iris Kraft CHOREOGRAFIE Anja Kożik DRAMATURGIE Christopher Hanf
1 STUNDE 30 MINUTEN, KEINE PAUSE / PREMIERE 17-FEB-2023 / WIEDER IM SPIELPLAN AB 28-SEP-2023 / ZUM LETZTEN MAL 20-MÄRZ 2024

MIT

Tambourmajor, "Vögele"
Hauptmann
Doktor, Alter Mann, Dealer, "Pferd"
Ausrufer, Andres, Dienstleister
Maggie, Dienstleisterin
Kind
Miu Whigham / Luise Zinsmeister
Wir danken Marc Eisenschink und Christoph Kożik für die Bearbeitung sowie die Komposition von Musiktracks und Soundflächen, die in der Inszenierung zum Einsatz kommen.

Die dokumentarischen Texteinschübe entstammen den Kapiteln „An den Rand geschoben: ‚Bettenschubser*innen‘ in der Krankenhauslogistik“ von Ingo Singe sowie „Wie von Geisterhand? Knochenjob Gebäudereinigung“ von Natalie Grimm, Robin de Greef, Ina Kaufbold. Die Texte sind erschienen im Sammelband: „Verkannte Leistungsträger*innen. Berichte aus der Klassengesellschaft“. Hrsg. von Nicole Mayer-Ahuja u. Oliver Nachtwey. Suhrkamp Berlin 2021.

HANS OTTO IM GESPRÄCH MIT DRAMATURG CHRISTOPHER HANF
WOYZECK
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Hannes Schumacher, Foto: Thomas M. Jauk
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Mascha Schneider, Hannes Schumacher, Foto: Thomas M. Jauk
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von links: Janine Kreß, Jakob Schmidt, Jan Hallmann (hinten), Henning Strübbe, Mascha Schneider, Foto: Thomas M. Jauk
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von links: Mascha Schneider, Janine Kreß, Jan Hallmann (vorn), Foto: Thomas M. Jauk
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Hannes Schumacher, Mascha Schneider, Foto: Thomas M. Jauk
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Henning Strübbe, Hannes Schumacher, Jörg Dathe, Foto: Thomas M. Jauk
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Jakob Schmidt (vorn), Ensemble, Foto: Thomas M. Jauk
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Janine Kreß, Foto: Thomas M. Jauk
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Hannes Schumacher (hinten), Jan Hallmann, Mascha Schneider, Foto: Thomas M. Jauk
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Jörg Dathe, Henning Strübbe, Foto: Thomas M. Jauk
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Mascha Schneider, Hannes Schumacher, Foto: Thomas M. Jauk
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Ensemble, Foto: Thomas M. Jauk
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Janine Kreß, Jakob Schmidt,
Mascha Schneider, Foto: Thomas M. Jauk
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Hannes Schumacher, Jan Hallmann, Foto: Thomas M. Jauk
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Mascha Schneider, Foto: Thomas M. Jauk
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Hannes Schumacher, Jörg Dathe, Foto: Thomas M. Jauk
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Jan Hallmann, Mascha Schneider, Foto: Thomas M. Jauk
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Mascha Schneider, Hannes Schumacher, Foto: Thomas M. Jauk
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Ensemble, Foto: Thomas M. Jauk
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Janine Kreß, Jan Hallmann, Jakob Schmidt, Foto: Thomas M. Jauk
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Hannes Schumacher, Jörg Dathe, Foto: Thomas M. Jauk
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Hannes Schumacher, Foto: Thomas M. Jauk
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von links: Henning Strübbe, Janine Kreß, Hannes Schumacher (vorn), Mascha Schneider, Jakob Schmidt, Foto: Thomas M. Jauk
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Mascha Schneider, Hannes Schumacher, Foto: Thomas M. Jauk

PRESSESTIMMEN

"Eine moderne Version des Klassikers, die sich durchaus sehen lassen kann."
maz-online, Karim Saab
"Hannes Schumacher gibt Woyzeck mit eindrücklichem Spiel als verängstigtes Tier, als Hochleistungsleidender. Von oben kriegt er Schläge, von unten zerrt die Erdanziehung an ihm. Mit hängenden Schultern tigert er über die Bühne, ständig auf dem Sprung, doch ohne Fluchtweg in Sicht."
nachtkritik, Michael Wolf
"Dieser Inszenierung geht es um die Sehnsucht Maries und Woyzecks. Es geht um die Woyzecks 2023. Wie Büchner in seinen politischen Schriften will die Inszenierung Missstände beklagen. Und zeigt im konkreten Heute-Bezug auch ein bisschen Licht auf, das noch in der dunkelsten Zustandsbeschreibung steckt. Denn öffnet sich nicht dort, wo Probleme benannt sind, auch ein Handlungsspielraum?"
Potsdamer Neueste Nachrichten, Lena Schneider