BLOND ECKBERT
Oper in zwei Akten von Judith Weir

Libretto von der Komponistin nach „Der blonde Eckbert“ von Ludwig Tieck
in englischer Sprache mit deutschen Übertiteln

Tiecks Märchen von 1797 ist ein Klassiker romantischer Erzählkunst mit Fantasy- und Horroreffekten. Zurückgezogen in den Harzer Bergen lebt Eckbert mit seiner Frau Berthe. Walther, einem seltenen Gast, vertraut Berthe auf Wunsch Eckberts ihre Lebensgeschichte an: die leidvolle Kindheit und Flucht in die Waldeinsamkeit, wo sie von einer alten Frau aufgenommen wurde. Abgeschieden von der Welt, meist nur in Gesellschaft eines Hundes und eines wundersamen Vogels, dessen Eier kostbare Edelsteine waren, wurde sie erwachsen. Eines Tages verließ Berthe heimlich das Haus der Alten, nachdem sie sie bestohlen hatte, lud Schuld auf sich und baute darauf ihre Zukunft auf. Walthers Reaktion auf ihre Erzählung schürt bei Berthe und Eckbert Misstrauen und führt zur Katastrophe. Die verhängnisvolle Verstrickung ihrer Lebenswege bringt am Ende das Geheimnis von Berthes und Eckberts Herkunft ans Licht.

Die schottische Komponist in Judith Weir, geboren 1954, arbeitet im weitesten Sinne klassisch mit erweiterter Tonalität. In ihrer eklektischen Musiksprache vernimmt man sowohl Janáček und Berg, wie Tippet und Britten. Ihre Musik ist durchgehend melodisch und zeichnet sich durch eine vielfarbige und eher lyrische Klangwelt aus. „Blond Eckbert “ wurde 1994 in London uraufgeführt und mehrfach nachgespielt.

ACIS UND GALATEA
Pastorale in zwei Aufzügen von Georg Friedrich Händel
bearbeitet von Wolfgang Amadeus Mozart
Libretto von Gottfried van Swieten in deutscher Sprache

Händel schuf verschiedene musikdramatische Werke nach dem mythisch-antiken Stoff Ovids, darunter eine Masque, die Mozart 1788 im Auftrag van Swietens bearbeitete. Insbesondere hat Mozart die Instrumentierung seiner Zeit angepasst und u. a. durch Klarinetten und Hörner erweitert. Die Handlung spielt in der arkadischen Landschaft Siziliens. Der erste Teil schildert das Liebesglück der Wassernymphe Galatea mit dem Schäfer Acis, die sich nach einer Trennung endlich wiederfinden. Im zweiten Teil kommt der einäugige Zyklop Polyphem ins Spiel. Weil seine Liebe zu Galatea unerwidert bleibt, erschlägt er aus Eifersucht den Nebenbuhler Acis. Galatea verwandelt ihren toten Geliebten in eine Quelle, in deren Wasser sie auf ewig mit ihm vereint ist.

Justin Doyle, Chefdirigent des RIAS Kammerchores Berlin, hat bereits mit der Kammerakademie zusammengearbeitet und leitet erstmals die Potsdamer Winteroper. Gemeinsam mit dem englischen Regisseur Joe Austin begibt sich das Team auf Spurensuche nach den Verbindungen zwischen beiden Werken: Sie betrachten den Menschen im Einklang mit der Natur und machen zugleich die Verletzlichkeit dieses Zustands sicht- und hörbar.

Koproduktion mit der Kammerakademie Potsdam