Wajdi Mouawad
Wajdi Mouawad wurde 1968 in Deir-el-Kamar (Libanon) geboren. Der Theatermacher und Schauspieler musste sein Heimatland mit acht Jahren verlassen, wuchs in Frankreich auf und emigrierte 1983 nach Kanada, weil Frankreich seinen Eltern das Bleiberecht verweigerte. Er gründete seine erste Theatergruppe Théâtre Ô Parleur, wurde 2000 künstlerischer Leider des Théâtre de Quat’sous und rief die erste französisch-kanadische Theatergruppe Abé Carré Cé Carré / Au Carré de l’Hypothénuse ins Leben, mit der er seine eigenen Stücke entwickelte und inszenierte. Mouawad wies bereits ein umfangreiches dramatisches Werk auf, als 2006 zum ersten Mal ein Stück auf Deutsch zu sehen war: „Verbrennungen“, ein Drama über die Suche nach Wahrheit und die Verstrickung in eine von Bürgerkrieg und sinnloser Gewalt geprägte Vergangenheit, hat innerhalb von zwei Jahren in 23 Inszenierungen die großen Bühnen im deutschsprachigen Theater erobert. Von 2007 bis 2012 war Mouawad künstlerischer Leiter des Französischen Theaters Ottawa. 2009 war er als „Artiste Invité“ für das Festival d'Avignon tätig, seit 2011 in selber Funktion für das GrandT-Nantes. Seit 2016 ist er Direktor des Théâtre national de la Colline in Paris. Hier brachte er 2017 „Tous des oiseaux“ (dt. „Vögel“) in eigener Regie zur Uraufführung. Mouawad lebt heute in Frankreich, arbeitet aber auf beiden Seiten des Atlantiks an zahlreichen Theaterprojekten. Er erhielt zahlreiche Auszeichnungen.