Jaroslav Rudiš
Jaroslav Rudiš, 1972 in Turnov (Tschechien) geboren, ist Schriftsteller, Drehbuchautor, Dramatiker, Publizist und Musiker. Er studierte Germanistik, Geschichte und Journalistik u.a. in Prag und Berlin. 2002 erschien sein Debütroman „Der Himmel unter Berlin“. Weitere Romane folgten: „Grand Hotel“ (2006), „Die Stille in Prag“ (2007), „Vom Ende des Punks in Helsinki“ (2010) und „Nationalstraße“ (2013). Sein jüngster Roman „Winterbergs letzte Reise“ (2019), den Rudiš auf Deutsch geschrieben hat, war für den Preis der Leipziger Buchmesse nominiert. In Zusammenarbeit mit dem tschechischen Rocksänger und Comiczeichner Jaromír Švejdík entstand 2006 die Comictrilogie „Alois Nebel“, deren Verfilmung in der Kategorie „Bester Animationsfilm“ den Europäischen Filmpreis 2012 gewann. Gemeinsam mit Jaromír Švejdík hat Rudiš auch 2007 die Band „Jaromír 99 & The Bombers“ und 2013 die „Kafka Band“ gegründet.
Sprachmusikalische Elemente spielen in vielen seiner Texte eine Rolle, in besonderem Maße gilt das für „Nationalstraße“. Inhaltlich befasst sich Rudiš häufig mit dem Verhältnis von Geschichte und Gegenwart, wobei vor allem die Auseinandersetzung mit dem Erbe der europäischen Kultur – perspektivisch wie durch ein Prisma gebrochen – im Blickpunkt steht. Der Protagonist aus „Nationalstraße“ bewegt sich in einem polaren Spannungsfeld, das mit verschiedenen einander entgegengesetzten Begriffen beschrieben werden könnte: Zivilisation – Natur, Liebe – Hass, Mann – Frau, Geschichte – Gegenwart, Menschenfreund – Nazi, Held – Loser, Revoluzzer – Polizist, Philosoph – Schwätzer, Action – Erschöpfung, Gewalt – Verletzlichkeit, Drogen – Fitness, Einsamkeit – Gruppe, Ordnung – Chaos, Lüge – Wahrheit, Wirklichkeit – Traum, Leben – Tod. Inmitten dieser Begriffe entzieht sich die Figur des Vandam auf irritierende, ja provozierende Weise einer eindeutigen Zuordnung.
Sprachmusikalische Elemente spielen in vielen seiner Texte eine Rolle, in besonderem Maße gilt das für „Nationalstraße“. Inhaltlich befasst sich Rudiš häufig mit dem Verhältnis von Geschichte und Gegenwart, wobei vor allem die Auseinandersetzung mit dem Erbe der europäischen Kultur – perspektivisch wie durch ein Prisma gebrochen – im Blickpunkt steht. Der Protagonist aus „Nationalstraße“ bewegt sich in einem polaren Spannungsfeld, das mit verschiedenen einander entgegengesetzten Begriffen beschrieben werden könnte: Zivilisation – Natur, Liebe – Hass, Mann – Frau, Geschichte – Gegenwart, Menschenfreund – Nazi, Held – Loser, Revoluzzer – Polizist, Philosoph – Schwätzer, Action – Erschöpfung, Gewalt – Verletzlichkeit, Drogen – Fitness, Einsamkeit – Gruppe, Ordnung – Chaos, Lüge – Wahrheit, Wirklichkeit – Traum, Leben – Tod. Inmitten dieser Begriffe entzieht sich die Figur des Vandam auf irritierende, ja provozierende Weise einer eindeutigen Zuordnung.