Henrik Ibsen
Henrik Ibsen, geboren 1828 in Skien (Südnorwegen), gilt als der bedeutendste norwegische Dramatiker und ist einer der bis heute meistgespielten Theaterautoren der Weltliteratur. Sein Vater war ein angesehener Kaufmann, dessen Geschäft bankrott ging, was zur sozialen Deklassierung der Familie führte. Henrik Ibsen absolvierte eine Apothekerlehre und begann währenddessen mit ersten literarischen Versuchen. Anfang der 1850er Jahre wurde er Dramaturg, Autor und Künstlerischer Leiter an Theatern in Bergen und danach in Kristiana. Doch seine frühen Stücke waren nur mäßig erfolgreich. Ibsen fühlte sich in Norwegen unverstanden und verließ 1864 seine Heimat, um für 27 Jahre im europäischen Ausland (u. a. in Rom, Dresden und München) zu leben. Dort schrieb er seine großen Dramen wie „Peer Gynt“ (1867), „Nora“ (1879), „Ein Volksfeind“ (1882), „Die Wildente“(1884), „Gespenster“ (1887) und „Hedda Gabler“ (1890). In diesen Stücken, die seinen internationalen Durchbruch brachten und inhaltlich wie formal eine Revolution für das Theater bedeuteten, vermochte er es, zentrale gesellschaftlichen Widersprüche der sich entwickelnden bürgerlichen Moderne zum Ausdruck zubringen und dabei Privates und Politisches aufeinander zu beziehen. 1891 kehrte Ibsen nach Norwegen zurück, wo er 1906 als gefeierter Dichter starb.