Georg Büchner
wurde 1813 geboren und wuchs zusammen mit mehreren Geschwistern als Sohn eines Arztes in Darmstadt auf. Im Zuge seines Studiums in Straßburg und Gießen besuchte er naturwissenschaftliche sowie philosophische Vorlesungen. Durch Gießener Freunde kam er in Verbindung mit sozialrevolutionären Zellen, die den Kampf gegen Feudalismus, polizeistaatliche Repressionen und soziale Ungerechtigkeit aufnahmen. Nachdem er 1834 das Flugblatt „Der hessische Landbote“ mitverfasst hatte, wurde er von der Polizei steckbrieflich gesucht. Anfang 1835 schrieb er seinen ersten literarischen Text, das Theaterstück „Dantons Tod“. Als im Frühjahr 1835 seine Verhaftung akut drohte, floh er aus Hessen ins Exil nach Straßburg. Dort ließ er aus Sicherheitsgründen seine revolutionären Aktivitäten ruhen und widmete sich naturwissenschaftlichen Forschungen sowie dem Verfassen weiterer literarischer Texte. Es entstanden die Novelle „Lenz“ sowie 1836 das Lustspiel „Leonce und Lena“ und das Fragment gebliebene Stück „Woyzeck“. Als junger unbekannter Wissenschaftler und Autor (keines seiner Stücke wurde zu seinen Lebzeiten aufgeführt) litt er beständig unter Geldnot. Im Herbst 1836 trat er eine Stelle als Dozent für Vergleichende Anatomie in Zürich an. Anfang 1837 erkrankte er an Typhus und starb am 19.2.1837. Er wurde nur 23 Jahre alt. In seinen Texten experimentierte Büchner auf innovative Weise mit literarischen Formen. So bezieht sich sein 1836-37 entstandenes, Fragment gebliebenes Stück „Woyzeck“ in fast dokumentarischer Manier auf einen authentischen Gerichtsprozess. In bis dato ungekannter Manier findet in diesem Stück die Wirklichkeit einer unterprivilegierten Schicht Eingang in die Literatur. Georg Büchner gilt als einer der wichtigsten Autoren deutscher Sprache, seine Texte sind von wegweisender Bedeutung für spätere literarische Entwicklungen. Der bedeutendste deutsche Literaturpreis ist nach ihm benannt.