Maxim Gorki
Alexej Maximowitsch Peschkow (1868-1936) wuchs in bildungsfernen Verhältnissen auf. Als 11-Jähriger hielt er sich mit verschiedenen Jobs über Wasser und trotz einer nur zweijährigen Schulbildung las er bald alles, was ihm zwischen die Finger kam. Mit 16 politisierte er sich durch Kontakte zu revolutionären Studierenden. Nach einer persönlichen Krise durchwanderte er lange das Zarenreich und lernte auf den Straßen die Ärmsten der Armen kennen. Erste Erzählungen veröffentlichte er mit Mitte 20 unter dem Namen Maxim Gorki und wurde bald europaweit bekannt. Sein Prosagedicht „Das Lied vom Sturmvogel“ (1901) avancierte zum Symbol der Revolution. Ab 1902 entstanden auch Theaterstücke, so in Nachwirkung des „Petersburger Blutsonntag“ 1905 „Kinder der Sonne“, welches noch im selben Jahr in St. Petersburg uraufgeführt wurde. Ab 1906 verbrachte Gorki viele Jahre im Ausland, meist in Italien. 1914 bis 1921 kehrte er nach Russland zurück, war als Herausgeber und Redakteur tätig. Scharf kritisierte er in dieser Zeit die Exzesse des Bürgerkriegs. Es folgten ab Herbst 1921 weitere Auslandsjahre, unterbrochen von Besuchen in der Sowjetunion, während der er sich von Stalins Propaganda instrumentalisieren ließ. Ab 1931 kehrte er endgültig in die Sowjetunion zurück, übernahm den Vorsitz des Schriftstellerverbands und wurde Teil von Stalins Personenkult. Obwohl Gorkis persönliche Integrität vielfach bezeugt wurde, galt er in seinen letzten Lebensjahren als Erfüllungsgehilfe Stalins. Er starb 1936, kurz bevor Stalins „Großer Terror“ zigtausenden Menschen das Leben kostete.